Invalidenfestung 14.10.2012

Heute wurde uns von den Wetterfröschen ein Streifen Sonne zwischen den Regenwolken versprochen – und sie hielten auch Wort. Nachdem es in der Nacht geschüttet hatte, waren die Straßen anfangs noch feucht aber die Sonne trocknete das Ganze über den Tag und wir sind auch wieder im Trocknen nach Hause gekommen.

Morgens trafen sich an der Brücke Andrea und Harry, Sybille, Axel, Hans-Peter, Jens, Jörg, Jörg, Ralf, Ralf, Ralf und meiner Einer.





Auf zwölf Maschinen ging es dann über die Autobahn hinaus.









Die Ausfahrt Drewitz führte uns zunächst auf Landstraßen in Richtung Süd-Ost.









Und natürlich durften diese Pfade auch heute nicht fehlen. ;-)









Nach Siethen, Thyrow, Nunsdorf und Schünow legten wir kurz vor Kummersdorf-Alexanderdorf unsere erste Pause –die Einreihpause– ein,



bevor es auf diesen Wegen weiterging.



Wir düsten über Sperenberg, Klausdorf und das Kurvenstück nach Töpchin und dann weiter am Teupitzer See entlang durch den gleichnamigen Ort und drehten dann wieder nach Osten ab Richtung Märkisch Buchholz.



Tja … und weil es (mal wieder) einer mit dem "vollen Tank" nicht ganz ernst genommen hat, musste kurz vor der A13 ein unfreiwilliger Tankstopp eingelegt werden. Aus Pietät wird der Name des Übeltäters hier jetzt nicht preisgegeben (obwohl das Bild der Wartenden Bände spricht!). ;-)





Bald konnte es wieder weitergehen



und wir fuhren die wohl schönste Strecke hinein in den Spreewald.











Es ging weiter durch die schöne Landschaft und das bei strahlender Sonne.









Wir nutzten die Gelegenheit zu einer weiteren kurzen Pause.









Kurz nachdem wir wieder aufgebrochen waren, kam es zu einem weiteren nicht gewollten Stopp. Irgendwann kam niemand mehr nach



und so hieß es umdrehen.



Zu dem, was da passiert war, sollte der Betroffene selbst berichten. Aber das Wichtigste vorweg: es ist niemand ernstlich zu Schaden gekommen!

Wir konnten den Trip also fortsetzen.







Hinter Schlepzig, Krugau, Märkische Heide, Neu Zauche, Byhleguhre-Byhlen, Fehrow und Drehnow trafen wir am Zielort in Peitz bei Cottbus ein.





Zu Füssen des Alten Turms der ehemaligen Festung parkten wir unsere Moppeds





Und sahen uns das Bauwerk etwas genauer an.











Was das mit der "Invalidenfestung" zu tun hat, erzählt die folgende Geschichte:

Die Festung Peitz bei Cottbus ist eine der ältesten in der Mark Brandenburg. Bereits im Jahr 1301 wurde sie das erste Mal urkundlich erwähnt. Damals noch auf böhmischem Gebiet gelangt sie durch einen Kauf im Jahre 1442 in den Besitz der Kurfürsten von Brandenburg. Im Jahr 1559 erfolgt der Ausbau der Festung. Während des Dreißigjährigen Krieges diente sie als Zuflucht für den kurfürstlichen Hofstaat, nachdem die Schweden im Oktober 1636 die Residenzstadt Berlin eingenommen hatten.

Im Siebenjährigen Krieg hatte die alte Festung eigentlich schon keine große strategische Bedeutung mehr. Dennoch wurde sie vom österreichischen Heer belagert und am 25. August 1758 eingenommen. Die Besatzung dauerte aber nur bis zum 3. September desselben Jahres. Als das Husarenregiment des Generalleutnants Ziethen gegen Peitz vorrückt, verlassen die Besatzer fluchtartig die Festung.

Fast genau ein Jahr später kreuzte wieder ein österreichisches Regiment durch die Lausitz und marschierte auf Peitz. Man wähnte die Festung leer und erwartete sie ohne Mühe einnehmen zu können. Aber weit gefehlt! Hier waren etwa 50 alte preußische Invaliden stationiert, die die Festung tapfer verteidigten und den Angreifern einige Verluste beibrachten. Der österreichische Kommandeur Generalfeldmarschallleutnant von Haddick entsandte einen Unterhändler, der nach altem militärischem Ritus zur Übergabe der Festung auffordern sollte. Der preußische Befehlshaber Oberst von Brösicke wollte nun davon überzeugt werden, dass das feindliche Korps nach seiner Stärke berechtigt sei, die Übergabe zu verlangen. So entsendete er zwei seiner Mannen, den Gegner zu prüfen. Erst als diese zurückgekehrt waren und die Überlegenheit des Gegners bezeugten, begann v. Brösicke mit den Verhandlungen zur Übergabe und erreichte das freie Geleit für seine Mannschaft zum Abmarsch nach Berlin. So wurde die Festung und die Stadt Peitz dem Feind nun kampflos am 27. August 1759 übergeben.



Dass Peitz schon seit dem 16. Jahrhundert auch der Standort eines Eisenhüttenwerkes war, macht dieser Nagel deutlich.





Wir marschierten zu unseren wartenden Rössern zurück, um wenige Meter entfernt zum Essen einzukehren.







So ganz trauten wir der Herbst-Sonne nicht mehr über den Weg, also nahmen wir im Inneren Platz.





Die freundliche "Ansprache" der Kellnerin überzeugte uns davon, uns auf wenige verschiedene Gerichte zu beschränken und wir wurden dafür mit einer kurzen Wartezeit belohnt. So dauerte es nicht lange, dass wir wieder aufbrechen konnten. Ein paar Impressionen vor der Tür verrieten uns, dass das "Friedrich-Jahr" auch hier eingezogen war.







Wir machten uns abfahrbereit,





um gleich darauf den geplanten Tankstopp (schon wieder) einzulegen. Gut Lachen hat da derjenige, der noch einen vollen Tank hatte. ;-)



Für die Heimreise gut gerüstet machten wir uns dann wieder auf den Weg.









So langsam dämmerte es, deshalb gaben wir Gas, um noch bei Tageslicht die Kaffeepause in Dobbrikow einlegen zu können.





Wir passierten dabei Briesen, Ruben, Raddusch, Lübbenau/Spreewald, Kümmritz und das Baruther Urstromtal mit den Ortschaften Krossen, Liepe, Petkus, Liessen mit seiner Antiquitäten-Scheune und schließlich Luckenwalde und Berkenbrück, bis wir in Hennickendorf und Dobbrikow eintrafen.





Die Scheune war der fortgeschrittenen Stunde wegen wenig besucht



und so sorgten wir wohl für den letzten großen Umsatz des Tages.









Bei AW+/-S und Kaffee ließen wir den Tag dann ausklingen. Natürlich wurde die gesamte Tour – mit allen ihren Begebenheiten – ausführlich besprochen und wir kamen zu dem Ergebnis, dass wir wie in der letzten Woche auch diesmal jede Menge Glück hatten.

Von hier machte sich dann jeder auf den Heimweg und wir können weitere 345 km in unserem Forums-Tagebuch verzeichnen.

Bis zum nächsten Mal!

Gruß Ron